Hier fällt bei den Augen auf, dass diese deutlich weiter geöffnet sind und man mehr von den Skleren sieht.
Hier könnte es sich um Überraschung, Verblüffung oder Erstaunen handeln – oder doch um Angst, Panik bzw. Entsetzen?
Diese Emotion zeigt in ihrem Ausdruck eine starke Ähnlichkeit mit dem oberen Bild. Die Augen sind ebenfalls weit offen. Gibt es einen Unterschied?
Schauen wir vor allem auf die Augenbrauen und das Unterlid. Und natürlich im realen Erlebnis auf die Dauer des Emotionsausdrucks.
Auch Überraschung und Angst zeigen sich in Augen und Augenbrauen. Die Unterschiede im Ausdruck scheinen auf den ersten Blick subtil zu sein.
Viele Menschen zeigen Unsicherheit bei der eindeutigen Zuordnung dieser beiden Gesichtsausdrücke zu einer Emotion.
Und ohne Mundschutz sehen wir nun das ganze Gesicht.
Im unteren Gesichtsbereich: Die Kinnlade fällt herunter.
Bei den Augen: Die Brauen sind nach oben gezogen.
Das obere (!) Augenlid ist angehoben.
Das untere (!) Augenlid ist entspannt.
Das ist die Überraschung.
Hier sehen wir sofort, dass die Mundwinkel zur Seite und nach hinten gezogen werden.
Aber auch bei den Augen gibt es Unterschiede: Das obere Augenlid ist ebenfalls angehoben, aber das untere (!) Augenlid ist angespannt!
Das ist der entscheidende Hinweis zum Erkennen von Angst, Panik bzw. Entsetzen.
Für die Unterscheidung von Angst und Überraschung sind die Augen entscheidend. Ist es jetzt auf den Fotos mit Mundschutz leichter erkennbar?
Die Überraschung eines anderen bereitet uns zumeist keine Schwierigkeiten. Sie flaut auch sehr schnell wieder ab. Jedoch fordert uns die Angst eines anderen heraus. Sie abzutun, passiert dann leicht.
Hinter der Angst steckt ein tiefes Bedürfnis: das nach Halt und Sicherheit. Fragen nach dem Grund der Angst oder Beschwichtigungen: „Sie brauchen keine Angst haben”, kommen bei stark ausgeprägter Angst oft nicht an.
Sicherheitsspendende Worte wie: „Ich bin da, ich kümmere mich” oder entsprechende Gesten: das nachdrückliche Halten der Hände (sofern möglich) oder des Blickes – ohne viele Worte sind Möglichkeiten, Halt zu bieten.