Eine schlanke Frau mit rot gefärbten Haaren, ich sehe sie oft in geselliger Runde. Zugewandt, das ja. Aber nicht im Gespräch.
Ein Schlaganfall hat ihr die Fähigkeit geraubt, fließend zu sprechen. Immer wieder reißt der Satz ab, verliert sich im Leeren. Oder es schleichen sich Wörter ein, die wie zufällig herauspurzeln. Und nur Verwirrung stiften. Dann lacht sie verlegen und verstummt.
Wie gut, dass sie nach wie vor die Gemeinschaft sucht und sich nicht zurückzieht. Obwohl doch alle um sie herum so viel sprechen.
Aber dennoch hat sie ein großes Problem: nämlich dann, wenn sie ein Bedürfnis formulieren möchte und ihr dafür die Worte fehlen.
Letztens hatte sie Schmerzen und konnte dies nur nach langem Hin und Her mitteilen. Das ist fatal.
Also suche ich heute mit ihr nach Möglichkeiten, sich ohne Worte mitzuteilen.
Die Verwendung von Symbolkarten findet sie seltsam. Aber als ich ihr zeige, welche Gestik sie verwenden könnte, um Schmerzen mitzuteilen, ist sie auf einmal ganz wachsam, probiert es aus. Und eine neue Möglichkeit tut sich ihr auf.
Die Sprache des Körpers wiederfinden. Um auch jenseits der Worte sich mitteilen zu können.