„Wie lange kann man eigentlich im Hospiz bleiben?“, so empfängt sie mich. Doch schon bald wird deutlich, dass hinter dieser Frage eine ganz andere steht: „Falle ich zur Last? Wartet man darauf, dass ich bald sterbe? Was bin ich eigentlich noch wert, wenn ich nicht mehr aktiv sein kann?“ 

Hilfreich sein können, das fehlt ihr so sehr. Ihre Kinder zu unterstützen. 
Gemeinsam denken wir darüber nach. Dann fällt ihr ein: „Letztens habe ich meiner Tochter einen Vorschlag gemacht, ich habe ja mehr Zeit, über Lösungen nachzudenken, als sie. Und sie fand ihn gut. Da war ich hilfreich.“ Das macht diese zarte Frau ganz glücklich. 
Und wir überlegen weiter: Ist es nicht auch hilfreich, ihren Kindern zu sagen, was sie an ihnen schätzt? Und auch dazu fällt ihr etwas ein: Letztens habe sie ihrer Tochter gesagt, was für eine gute Mutter diese sei. Und ihre Tochter sei davon ganz berührt gewesen. Wieder leuchtet ihr Gesicht bei diesen Worten. 

Und sie erkennt: Hilfreich sein kann man nicht nur mit Taten, sondern auch mit Worten. Und Worte der Wertschätzung und Liebe können manchmal ganz besonders weit reichen. 

So entdeckt sie neben ihren Einschränkungen auch ihre wertvollen Möglichkeiten.