… sind kurze, besondere Momente.

Wenn du jemanden anblickst, entsteht ein Moment von Verbundenheit. Vielleicht flüchtig, aber besonders.

Blickkontakt ist immer ausschließlich – du kannst nur einem Menschen in die Augen schauen, niemals zweien gleichzeitig. Und dieser Moment ist immer ein gegenseitiger: „Ich sehe dich und du siehst mich.“

Zu dem, den du anschaust, entsteht ein besonderer Zugang
Denn zwischen Sehen und Emotionen besteht eine enge Verbindung.
Weshalb?
Bei der Verarbeitung von visuellen Informationen und emotionalen Reizen werden die identischen Gehirnbereiche aktiviert. Zudem
werden die Spiegelneuronen stärker aktiviert, wenn man direkt die Augen eines anderen Menschen betrachtet. Das ist ein wichtiger Aspekt für das Entwickeln von Empathie.

⏰ Übrigens wird der Blickkontakt nicht besser, wenn er länger gehalten wird.
Es wird intensiver, das ja. Der Kontext bestimmt aber, ob der lange Blick als angenehm empfunden wird:
❤️Zu Intimität und Liebe – auch gegenüber dem Kind- gehört er unbedingt dazu.
😱 Er lässt sich allerdings auch in Situationen der Bedrohung finden. Da ist er natürlich äußerst unangenehm. Denn dann geht es um Macht und Ohnmacht.
Manche versuchen über den bohrenden Blick andere zu dominieren.
Andere verweigern den Blick und lassen ihr Gegenüber damit in der Unsichtbarkeit verschwinden.

Ansehen schenken – das tust du buchstäblich, indem du jemanden ansiehst. Vielleicht auch den, an wem dein Blick sonst eicht vorbeigeht: Die Kassiererin, den Praktikanten…

Der Blickkontakt wird übrigens dann als angenehm empfunden, wenn beide Beteiligten Maß und Intensität mitbestimmen.

Es gibt Menschen, welchen 3 Sekunden reichen, andere halten sich schon mal 10 Sekunden am Stück bei den Augen des anderen auf.
Übrigens schauen wir länger, wenn wir zuhören, als wenn wir reden.

Und was ist mit denen, die dir ihren Blick nicht mehr zuwenden?
– Die demenziell verändere Bewohnerin
– Der Patient um Wachkoma
– Die Bettlägerige oder Rollstuhlfahrerin, die sich kaum bewegen kann
– Der junge Mann mit schwerer mehrfacher Behinderungen
– …

Wie oft fehlt ihnen der Blickkontakt mit anderen Menschen!

Wie sagte die Dame mit demenziellem Syndrom im Hospiz, nachdem ich ihre Augen gefunden hatte?
„Endlich bist du da, ich habe so lange auf dich gewartet. Die anderen sind immer so weit weg.“
Das war unsere erste Begegnung!

Neugierig auf mehr?
Lerne die Sprache derer, die ihre Stimme verloren haben.

Aus der Praxis für die Praxis – wissenschaftlich fundiert und bestätigt.