„Bald kann ich mich nicht mehr selber festhalten“, sagt er, und in der Tat, seine Hand rutscht immer wieder vom Griff über ihm ab. Er ist kraftlos, der Atem hörbar, es scheinen die letzten Tage seines Lebens zu sein. 

Also unterstütze ich seinen Griff mit meiner Hand und sage: „Dann werden andere Hände Halt geben.“ „Das ist schön“, seine Antwort. 
Und ich frage mich: Wovon spricht er? Nur vom gegenwärtigen Moment oder ahnt er seinen Weg? 

Dazu fällt mir ein Lied ein, und ich singe: ‚Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.‘ Zu meinem Erstaunen singt er auf einmal mit, den ganzen Text, voller Zustimmung. 
Ganz unvermittelt dann: „Ein Fluss, es muss ein bestimmter Fluss sein.“ Und ich bestätige und ergänze fragend: „Ein Boot ist auch da?“ „Ja“, nickt er. 
Von einer Brücke spricht er noch, und ich singe: ‚Bridge over troubled water’. So verschränken sich Worte, Bilder und Melodien – zu Bedeutung?

Ganz still wird er nun, einverstanden. Und schließt die Augen.

Ich weiß nicht wirklich, wovon er spricht. Aber das, was ihm wichtig ist, kann ich bestätigen und vertiefen. Und ihm dadurch hoffentlich ein Gefühl von Geborgenheit geben.