In westlichen Gesellschaften schauen wir eher auf den Mund, um Emotionen des anderen einzuschätzen. Dies fällt nun in vielen Lebensbereichen durch den Mundschutz weg.
Um einen anderen Menschen zu erreichen oder sich mit ihm abstimmen zu können, ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, zu erkennen, in welcher Gestimmtheit er sich befindet. Geben die Augen genügend Hinweise darauf, und wie können wir diese sicher erkennen?
Ein Lächeln im Gesicht und offene Augen:
Ist das nicht ein Ausdruck von Zufriedenheit oder auch Zuwendung und Herzlichkeit im Kontakt?
Und wie viel sieht man jetzt davon?
Das Lächeln ist versteckt und nur noch die Augen vermitteln die Botschaft.
Tatsächlich ist den Augen eine große Aussagekraft beizumessen. Sehen wir es in den weiteren Bildern:
Hier sehen wir im unteren Gesichtsbereich Ähnliches wie oben.
Und dennoch zeigen die Augen einen anderen Ausdruck. Sie sind schmaler.
Erst in diesem Moment wird tatsächlich eine positive Emotion wie Freude empfunden.
Und das sehen wir trotz Mundschutz nach wie vor. Freude kann nicht vorgespielt werden. Nur, wenn sie echt ist, sind die Augen beteiligt.
So kann Herzlichkeit trotz Mundschutz weiterhin beim Gegenüber ankommen.
Das Lächeln des Mundes bei offenen Augen – obere Variante – hat mit der Emotion von Freude nichts zu tun. Es ist sozial bedingt und findet im Kontext der Höflichkeit statt.
Beim Tragen von Mundschutz bleibt der untere Bereich des Gesichtes verborgen, Höflichkeit kann somit mimisch nicht transportiert werden.
Lernen wir die Sprache der Augen kennen. Denn:
Jemanden mit Herzlichkeit in den Augen anzuschauen, wirkt einladend, verbindend und motivierend. Und genau das brauchen wir jetzt.