In sich zusammengesunken sitzt sie da, die Hände vors Gesicht geschlagen, heftig weinend. Angesichts des Sterbens ihrer Mutter hat es ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Was kann ihr jetzt hilfreich sein?

Ohne viele Worte lade ich sie ein, mit mir zu kommen, an einen ruhigen Ort. Und dann reiche ich ihr einfach die Hände und wir halten einander fest. Halt möchte ich bieten. Wir atmen gemeinsam, vor allem aus. 

Langsam legt sich der innere Sturm. Aber noch ist sie sehr fragil. Also stelle ich mich hinter sie und lege ihr die Hände auf die Schulterblätter, ganz ruhig. Und allmählich löst sich ihre Anspannung. Dann noch eine vertiefte Wahrnehmung der Ruhe im Körper, dazu entsteht ein Gedanke in ihr: „Ich schaffe das.“ Und er klingt stimmig.

Jetzt können wir beginnen, miteinander zu sprechen. Und sie kann sagen, was sie so aufwühlt, und aufnehmen, was ich ihr antworte. Sogar ein Scherz kann nun einfließen, und sie lächelt. 

Das Sterben ihrer Mutter bleibt nach wie vor eine Herausforderung. Aber sie kann dieser nun auf der Grundlage innerer Stabilität begegnen, der Erfahrung, mitten im Sturm Ruhe in sich zu finden. Und vielleicht dadurch auch das, was noch auf sie zukommt, leichter bewältigen.