Erschöpft schaut sie mich an, als ich zu ihr ins Zimmer trete. So viel war in den vergangenen Tagen los gewesen, und die Verwirrtheit steht ihr noch im Gesicht geschrieben.
Dann erzählt sie: von der großen Krise mit nächtlicher Blutung, was unternommen wurde, wie die Situation jetzt ist. Während wir das Geschehene gemeinsam sortieren, kehrt allmählich Ruhe ein.
Irgendwann kann ich ihr dann eine Frage stellen:
„Gab es vielleicht in dieser Erfahrung auch irgendetwas Gutes?“
Und ganz entschieden, fast ohne nachzudenken, antwortet sie: „Meine Kinder waren sofort da. Was das bedeutet hat, kann ich kaum in Worte fassen. Auch wenn wir nicht viel miteinander sprechen konnten, habe ich ihre Anwesenheit doch gespürt. Das hat mir so gut getan. Und ich wusste, wenn es dann einmal soweit ist und ich sterbe, kann ich ihnen absolut vertrauen: Sie werden an meiner Seite sein.“
Mitten im Dunkeln, mitten in der Angst konnte sie erfahren, wie kostbar die Nähe vertrauter Menschen ist – ohne Worte, das pure geteilte Dasein.