Ein Strahlen zieht in ihrem Gesicht auf, als sie mich erkennt, und sie greift nach meiner Hand. Sie möchte mir etwas mitteilen, doch gelingt es ihr nicht, denn ihre Worte sind verschwommen. 

Wie klärend ein Lied auf sie wirkt, weiß ich bereits, und schon bald singt sie freudig mit. Doch auf einmal bricht ein großes Schluchzen aus ihr heraus und die Tränen fließen. Irgendein tiefer Schmerz scheint berührt worden zu sein. Welcher, kann sie nicht sagen. 

Als die Tränen nachlassen, schaut sie mich an und fragt unvermittelt und ganz klar: „Und woran glauben Sie?“ 
Diese Wendung überrascht mich, aber ich gehe mit. Und erlebe, wie sie danach sucht, ihren Glauben zu formulieren, daraus Kraft zu schöpfen.

So tasten wir uns beide miteinander voran. Irgendwann biete ich ihr ein Zitat an: ‚Fälle einen Baum und du wirst mich finden, hebe einen Stein hoch und ich bin da.‘ Da seufzt sie: „Was für ein großer Trost.“ Und später: “Am Ende werden wir alle eingesammelt.“ Und wird still, in sich ruhend.

Gemeinsam suchen, ahnen, hoffen. Das gehört für mich zu den innigsten Momenten menschlichen Daseins.