Seine Hände greifen ins Leere, der Blick ist unstet, gemurmelte Worte dazu, unverständlich. Angst und Unruhe erfüllen ihn am Ende seines Lebens, er ist nicht mehr bei klarem Bewusstsein. 
Leiden lindern, wie geht das bei diesem Mann? Was kann ihn noch erreichen? 
Und so mache ich mich wieder einmal auf die Suche, um die Bedürfnisse eines Menschen zu entdecken, den ich nicht kenne.

Bald schon stelle ich fest, dass er meine Hände nicht berühren mag. Immer wenn sich unsere Finger treffen, zuckt er weg. Dennoch greift er weiterhin suchend nach mir. 
Meine Hand leicht auf seinem Brustkorb dagegen scheint nicht zu stören. Und als ich ihm etwas zu trinken anreiche und dabei sein Gesicht berühre, sehe ich, dass dies ihm gefällt. Da lege ich ihm meine zweite Hand sanft auf die Stirn und lasse sie dort liegen. „Ja“, kommt daraufhin und er seufzt tief und erleichtert, immer wieder. Dann kommen seine Hände zur Ruhe, der Atem wird langsamer und er schläft ein. 

Und mir kommt der Gedanke, ihm in diesem Moment mit meinen schützenden Händen wie eine Mutter zu sein, in der höchsten Verletzlichkeit des Lebens. 
Und dass er darin zur Ruhe findet, ist auch für mich ein Geschenk.