?? Momente der Begegnung – ein persönliches Erlebnis im Hospiz:
Den Schmerz teilen „So vieles geht nicht mehr wegen der Einschränkungen der Pandemie:
Vielleicht kann ich die Reise in die Heimat nicht mehr machen oder noch nicht einmal die Fahrt in den Wald unternehmen.“ So traurig ist sie dabei, die Tränen stehen ihr in den Augen. Wie bitter muss es sein, in diesen letzten Wochen des Lebens so begrenzt zu werden Und sie ist doch so eine freiheitsliebende Person! Wie sie das denn bewältige, frage ich sie. Kurzes Überlegen, dann: “Ich weine, dann spreche ich mit meiner Freundin.“ „Wunderbar“, denke ich, “sie kann dem Gefühl Platz geben und es dann noch in Worte fassen, es sogar mit jemandem teilen.“ “Aber“, ihr Einwand, „meistens versucht meine Freundin dann, doch etwas Gutes darin zu finden, das finde ich furchtbar. Denn dann fühle ich mich noch mehr allein.“ „Ja“, denke ich, „es braucht wohl den Mut einer Löwin, den Schmerz eines anderen Menschen anzunehmen, ihn zu teilen, ohne etwas relativieren zu wollen.“ Vielleicht wäre das ein Ausdruck des Vertrauens: Wir bleiben nicht hängen in der Tiefe, sondern, wie alles Lebendige, wird diese sich auch wandeln.