Wörter hat sie oft keine mehr, dann reißen ihre Sätze ab und bleiben in der Luft hängen. 
Ihre Wünsche und auch ihr Missfallen kann sie uns also nicht mehr differenziert mitteilen, sondern nur mit einer deutlichen Geste, manchmal wird sie heftig dabei.

Als heute wieder einmal etwas nicht sofort klappt, blitzt Ärger in ihrem Gesicht auf. Und ich drücke ihn für sie aus: „So ein Mist!“ Da schaut sie mich gebannt an. Und beginnt zu lächeln.
Sich verstanden zu fühlen, das scheint wohl ein tiefes menschliches Bedürfnis zu sein.

Also vertiefe ich das Thema und sage: „Manchmal bist du wie ein Rumpelstilzchen, dann könntest du in die Luft gehen.“ Da nickt sie und schaut mich weiter erwartungsvoll an. Also ergänze ich: „Und manchmal bist du wie Zucker.“ Da grinst sie, antwortet dann überraschenderweise: „Und manchmal wie Salz.“ Dann fällt mir noch ein: “Und manchmal hast du auch Pfeffer im Hintern.“ Wir amüsieren uns beide.

Zum Schluss fasse ich zusammen: „So sind wir Menschen. All das steckt in uns.“ Da ist sie einverstanden und zufrieden.

Wie gut tut es, den Ärger einzubetten in die Fülle unserer menschlichen Empfindungen, sich gewahr zu werden, dass wir mehr sind, als das, was gerade im Vordergrund steht.