?? Momente der Begegnung – ein persönliches Erlebnis im Hospiz:

Vertrautheit für einen Moment Ein umherirrender Blick, zitternde Arme und Hände, akut verwirrt ist sie, die Medikamente scheinen nicht anzuschlagen.

Wie kann ich sie erreichen in Ihrer sichtbaren Not? Mit einem ‚Hallo‘ trete ich ans Fußende in ihr Blickfeld und reiche ihr die Hände. Sofort greift sie zu: „Du bist da, hilf mir.“ „Natürlich“, und ich gehe mit ihren Bewegungen mit, schiebe die Decke zur Seite, ohne dass ich weiß, was sie möchte. Möglicherweise weiß sie es auch nicht, spürt nur ein inneres Drängen. Aber sie merkt, dass ich sie ernst nehme und mich auf den Weg mache. Gleichzeitig möchte ich ihr helfen, aus der Anspannung herauszufinden, stütze dafür ihre Schultern, atme mit ihr, gebe Druck in ihre Arme und Hände, löse ihn wieder, und allmählich lässt das Zittern nach.

Da schaut sie mich an und spitzt die Lippen zu einem Kuss. In dieser Ausnahmesituation lege ich ihr als Antwort meine Hand an die Wange. Und sie schmiegt sich an. Obwohl wir uns überhaupt nicht kennen. Aber vielleicht ist es so: Wenn wir den Weg in die notvolle Welt des anderen finden, werden uns die Türen weit geöffnet. Und wir werden von Fremden zu Vertrauten – für einen Moment. ➡️ KommunikationOhneWorte: www.kow.eu