?? Moment der Begegnung: ein persönliches Erlebnis im Hospiz:

Ausdruck wiederfinden Ausgeprägte Wortfindungsstörungen hat sie heute, die Metastasen im Kopf rauben ihr die Sprache.

Aber dennoch will sie mir ganz viel erzählen. So einiges liegt ihr auf der Seele. Wie kann ich ihr eine Hilfe sein? Was sie sagt, verstehe ich nicht, aber sie zeigt: auf ihre Hand. „Die Hand“, sage ich und zeige ebenfalls darauf. Ein Nicken. Dann weist sie auf den Boden. „Da unten“, übersetze ich und zeige ebenfalls dorthin. Dann weist sie auf das Glas. „Das Glas da unten“, Nicken, „ist heruntergefallen“, wieder Nicken. Die Spur wird heißer. „Das Glas ist aus der Hand zu Boden gefallen.“

Starkes Nicken. Sie öffnet und schließt die Finger. „Es ist Ihnen aus der Hand gerutscht.“ Jetzt haben wir es. Das wollte sie mir sagen. Schritt für Schritt ihre Gesten in Worte fassen und mich durch ihre Bestätigung leiten lassen. Das braucht Aufmerksamkeit. Aber tut ihr so wohl. Dem anderen dort begegnen, wo er kompetent ist, wo er mir zeigt, dass ihm etwas wichtig ist – so kann er seinen Ausdruck wiederfinden. ➡️ www.kommunikation-ohne-Worte.de ist erlernbar.