… und jeder, dem es gefällt, ihn einfach berühren kann.

Weil man es doch gut meint.
Oder denkt, die Person sei anders nicht zu erreichen.
Weil sie doch so süß ist.
Und man sich doch sowieso jeden Tag sieht.

Als PatientIn bzw. BewohnerIn ist dein persönlicher Raum auf einmal geschrumpft.
Alle dürfen berühren.
Zur Begrüßung, beim Vorbeigehen, um zu beschwichtigen…

Berührung kann wohl tun, gewiss.
Und sie kann weh tun. Stress auslösen. Verletzend wirken. Obwohl es ein Streicheln war.
Darum geht es hier.

Also stellt sich die Frage:
Wo gehört sie hin?
Und wo nicht?

In die Kontaktaufnahme? Um jemanden, der in sich versunken ist, zu erreichen?

Stell dir vor, du liegst in deinem Bett, träumst vor dich hin.
Bekommst gar nicht mit, dass da jemand zu dir kommt.
Und auf einmal spürst du eine Berührung an deiner Schulter.
Keine Zeit, sich einzustellen.
Kein Raum zwischen dir und dem anderen.
Erschrecken.

Was brauchst du als Vorbereitung?

👂Dein Ohr macht es dir möglich, die Person im Raum und in ihrer Annäherung wahrzunehmen – allerdings nur, wenn sie dabei spricht.

👁 Dein Auge hilft dir, den Fokus zu finden, zu erkennen, wer da ist. Und in welcher Absicht. Freundlich oder gefährlich. Allerdings nur, wenn die Person in dein Blickfeld tritt. Deine Augen sucht.

Dann hast du Zeit, dich einzustellen. Und zu öffnen.

🤚Die Berührung kommt als Letztes. Wenn überhaupt.
Und am liebsten als gereichte Hand.
Denn dann liegt die Entscheidung bei dir.

Das sind die Kontaktbrücken, die wir beschreiten, um auf uns angewiesene Menschen nicht in ihrem persönlichen Raum zu verletzen.
So vermitteln wir Würde in verletzlichen Lebensumständen.

Dafür stehen wir bei KommunikationOhneWorte.
Berührung, die Würde schützt. Kleine Elemente, die Großes vermitteln.
Darin trainieren wir Gesundheitsberufe.
Denn: Die Würde des Menschen ist unantastbar.